Die Wandervereine klagen, dass immer weniger Wanderer ohne ein Smartphone den Weg finden können. Dabei ist es nicht nur die junge Generation, die sich auf die Unterstützung durch GPS und andere moderne Technologie bei Wanderungen verlässt.
Das Wandern soll Yoga überholen, so der Trendforscher WGSN
Das sollte keine große Überraschung sein. Die Vorteile eines Aufenthaltes in der Natur sind gut dokumentiert und können eine Senkung des Blutdrucks, eine Steigerung der psychischen Gesundheit und sowie der Kreativität und Konzentration beinhalten. Außerdem kostet das Wandern in der freien Natur kein Geld. So ist es nicht nötig, sich in die neue Aerial-Yoga-Klasse zu quetschen, um fit zu werden.
Aber das Stampfen durch Felder und Wälder erfordert eine ganz neue Fertigkeit: Kartenlesen muss man können. Zu wissen, wie man eine Karte liest, ist eine Fertigkeit wie Feuer machen, ein Pferd reiten oder wissen, welche Pflanzen schaden oder heilen können. Ein Relikt aus einer einfacheren Zeit, bevor Google alle Antworten hatte. Ob man nur an Sonntagen bei gutem Wetter wandert oder Bergsteiger ist: Sich auf einer Karte zurechtzufinden ist eine Kompetenz, die es wert ist, gelernt zu werden.
Während die technologische Entwicklung dazu führt, dass man Wanderkarten auf das Mobiltelefon herunterladen kann, ist es immer noch wertvoll, sich mit einer Papierkarte zu orientieren. Karten haben den großen Vorteil, dass die Batterie nie leer ist oder das Satellitensignal verloren geht, was in ländlichen Gebieten häufig vorkommt.
Die richtige Karte wählen
Kartographische Ordnance Survey (OS) Karten sind die besten, wenn es darum geht, Karten zu lesen. Die orangefarbenen Explorer-Karten sind im Maßstab 1:25.000, was bedeutet, dass 4 cm auf der Karte ein Kilometer im wirklichen Leben sind. Dieser Maßstab ist eine perfekte Wahl zum Wandern.
Die rosafarbenen Landranger-Karten sind im Maßstab 1:50.000, was bedeutet, dass 2 cm auf der Karte einem Kilometer im wirklichen Leben entsprechen. Diese Karten eignen sich besser für größere Distanzen, z.B. beim Radfahren oder Autofahren.